Prof. Achim Hörauf, Direktor des IMMIP, ist ein führender Experte für Filariose und bekannt für seine wegweisenden Beiträge zur Dokumentation der endosymbiotischen Wolbachia-Filaria-Beziehung. Vor 20 Jahren führte er die ersten Studien mit Doxycyclin durch.
Seit über zwei Jahrzehnten arbeitet Achim Hörauf eng mit führenden afrikanischen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Filariose zusammen. Er war leitender Forscher (PI) bei zahlreichen klinischen Studien, die von Institutionen wie dem BMBF, der EU, der Volkswagen-Stiftung und verschiedenen Förderungen der Gates-Stiftung unterstützt wurden. Prof. Hörauf und sein Team befinden sich derzeit in der späten präklinischen Entwicklung eines neuen Antibiotikums, Corallopyronin A, das nicht nur gegen die Wolbachia-Endosymbionten in Fadenwürmern hochaktiv ist, sondern auch gegen multiresistente Staphylococcus aureus, Chlamydien und Gonokokken.
Im Institut für Medizinische Mikrobiologie , Immunologie und Parasitologie im Universitätsklinikum Bonn hat Herr Professor Dr. med. Achim Hörauf mit seinem Team ein Antibiotikum entwickelt, welches zur Behandlung der Lymphatischen Filariose, mit massiven Deformitäten der Extremitäten, und der Onchozerkose, mit den Folgen der Flussblindheit, eingesetzt werden soll. Die Filariosen zählen zu den sogenannten Big Five, den fünf häufigsten vernachlässigten Tropischen Krankheiten, die auch als NTDs (von neglected tropical disease) bezeichnet werden und gemeinsam 90 Prozent der armutsassoziierten Tropenkrankheiten ausmachen. Man schätzt, dass weltweit – und ganz besonders in tropischen Ländern – mehrere hundert Millionen Menschen mit Fadenwürmern (Filarien) infiziert sind.
Die Übertragung der Larven auf den Menschen erfolgt durch den Biss der sogenannten Black Fly (Kriebelmücke). Im menschlichen Organismus leben die Filarien in einer Symbiose mit Bakterien. Nur hierdurch können die Filarien im Körper überleben und sich vermehren. Bislang sind die Therapiemöglichkeiten begrenzt, bei bestimmten Formen der Filariose und in endemischen Gebieten nicht einsetzbar oder von schwerwiegenden Komplikationen gefolgt. Trotz verschiedener Therapiekonzepte seitens der WHO waren 2018 noch 852 Millionen Menschen in 52 Ländern behandlungsbedürftig (NEJM 2018,379:19, 1871-1872).
Das von Professor Dr. med. Achim Hörauf und seinem Team entwickelte neue Antibiotikum eliminiert die Bakterien, die für das Überleben und die Vermehrung der Filarien im menschlichen Körper notwendig sind. Diese Entwicklung bietet Hoffnung für Millionen von Menschen weltweit, insbesondere in Afrika.
plenamedia.tv reiste nach Ghana, um die Projekte von Prof. Dr. Achim Hörauf und seinen Partnern am KCCR in Kumasi filmisch zu begleiten. Dabei entstanden Imagefilme und Dokumentationen, die die bedeutende Arbeit des Teams eindrucksvoll dokumentieren. Die Flussblindheit, eine durch den Biss der Kriebelmücke (Black Fly) übertragene Krankheit, führt zur Verbreitung von Parasitenlarven im Körper, was schließlich zu Blindheit, Hautknoten sowie Entzündungen der Haut und Gefäße führen kann.
Die Flussblindheit zählt laut WHO zu den „vernachlässigten Tropenkrankheiten“, also zu jenen Krankheiten, die wenig Beachtung finden, da sie vor allem die ärmsten Teile der Bevölkerung betreffen. Das von Prof. Dr. Hörauf und seinem Team entwickelte Antibiotikum soll auch diesen Bevölkerungsgruppen zugänglich gemacht werden, da sich Ghana zur „Universal Health Coverage“ verpflichtet hat. Dies bedeutet, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner finanziellen Situation, Zugang zu medizinischen Behandlungen erhalten soll. Weltweit sind etwa 21 Millionen Menschen von der Flussblindheit betroffen, und 1,5 Millionen haben bereits ihr Sehvermögen verloren.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie (IMMIP) und dem KCCR besteht seit über 20 Jahren und hat sich das Ziel gesetzt, die Flussblindheit zu bekämpfen. In der filmischen Dokumentation erläutern Prof. Dr. Hörauf und sein Team detailliert die Methoden zur Bekämpfung der Krankheit.
Film - Collaborative worm infections research
Bitten Sie um eine persönliche Beratung
Fragen Sie Uns
Schreiben Sie Uns
Weitere Informationen zum Welttag der vernachlässigten Tropenkrankheiten finden Sie unter dzif.de
Nachdem die Larven von einer der sogenannten Black Fly (Kriebelmücke) übertragen wurden, reifen sie unter der Haut heran. Dann verbreiten sie sich über den ganzen Körper, bis sie zur Bindehaut des Auges gelangen und zur Blindheit führen.
"Corallopyronin A" kann experimentell als Gegenmittel zur Bekämpfung dieser Infektion verwendet werden. Aktuell wird daran gearbeitet, diesen Wirkstoff als zugelassenes Antibiotikum in die Massenproduktion zu bringen.
Wir hoffen auf weitere Erfolge und Unterstützung, um dieses Vorhaben in die Tat um zusetzten und vielen Menschen zu helfen.
Obwohl diese Tropenkrankheiten auch verstärkt in Asien um sich greifen ist pro Kopf gerechnet Afrika der am stärksten betroffenen Kontinent. Das liegt daran, dass es dort etliche Länder mit instabilen politischen Systemen und schlechter Gesundheitsversorgung gibt. Auch betroffene Menschen, Patienten von Prof. Hörauf und seinem Team, finden Gehör in den Kurzfilmen mit Ihren Hoffnungen, die das Medikament in Bezug auf Heilung Ihrer Krankheiten bedeutet.
Kurzfilme
Neben den Dokumentationen produzierte plenamedia.tv auch einige Kurzfilme zum Thema der Flußblindheit. Sehen Sie hier die Kurzfilme mit Stimmen des Teams, der betroffenen Patienten und natürlich Professor Dr. med. Achim Hörauf. plenamedia.tv ist es ein wichtiges Anliegen die UK Bonn und alle Partner in Ghana mit seiner Arbeit zu unterstützen, damit auch die Ärmsten der Armen in Zukunft durch das bahnbrechende Medikament von der Krankheit geheilt werden können.